Für einen DJ mit langer ausschweifender Historie und toller handwerklicher Klasse hat André Galluzzi in seiner Karriere relativ wenig veröffentlicht. Nun stellt er sein Debütalbum Alcatraz via seines mit Dana Ruh betriebenen Labels Aras in die Plattenläden. Es beinhaltet sieben Tracks, die wenig Platz für Verschnaufpausen gewähren. Trotzdem wirkt alles nicht wie eine Ansammlung von Clubmaxis. Das mag daran liegen, dass sein minimaler Techno nicht brachial, sondern federleicht und detailreich produziert ist. Zwischen den pulsierenden Bässen und schneidenden Snaredrums bäumen sich immer wieder okkulte Gesänge, psychedelische Sounds und orientalische anmutende Melodien auf, die sich magisch drehen und winden. Der Gesamtatmosphäre wohnt zudem eine Coolness inne, die auch die Person Galluzzi auratisch umnebelt. Schließlich ist er einer von der Sorte DJs, die nicht beherrscht mit zugeknöpftem Hemd und schmuckem USB-Stick auflegen, sondern verwegen mit Vinyl und Kippe im Mundwinkel das lässig-dreckige der Nacht zelebrieren. Zum Abschluss seines Albums gibt sich der Wahl-Londoner mit dem bezeichnenden Track „Ferry You“ auch einmal sanftmütig und beendet seinen feinteiligen Technotrip ohne Bassdrum dubbig schwebend.
ANDRÉ GALLUZZI Alcatraz (Aras)
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