Head High ist das verlässlichste Pseudonym von René Pawlowitz. Während die Grenzen zwischen Shed-, Wax- oder EQD-Platten manchmal verfließen, sind die Koordinaten für Head High fest zwischen House und UK Hardcore verschraubt. Wer eine Platte mit dem Power House-Label kauft, weiß genau, was da kommt: Perfekt abgemischte, komprimierte Tanzflächeneuphorie, neben der die meisten Tracks wie ausgelutschte Kaugummis wirken. Head High-Platten sind auch die humorvollsten Erzeugnisse Pawlowitz’, der hier ein lustvoll subversives Spiel mit Genre-Bestandteilen treibt. Der neueste Streich Megatrap ist eigentlich kein Album, sondern eine Doppel-12-Inch, und eindeutig für den DJ-Gebrauch gedacht. Das Titelstück gibt es gleich in drei Versionen, wobei der „4F Mix“ durch das Zusammenspiel von gerader Kickdrum und rollender Percussion den stärksten Sog entwickelt und der „Mix Mix“ für den psychedelischen Moment sorgt. Die Piano-House-Bombe „It’s A Love Thing“ von 2010 taucht hier im heruntergestrippten „XXX Mono Mix“ wieder auf und „The Higher (V2014)“ könnte eine Neubearbeitung des WK7-Tracks „Higher Power“ aus demselben Jahr sein. Absolute Höhepunkte: „Power Seat“, bei dem Pawlowitz seinen inneren Todd Edwards herauslässt und der epische Breakbeat-Techno-Trip „Hex Factor“.
Video: Head High – Hex Factor