Auf seinem dritten Album, dem ersten auf seinem eigenen Label Baobab, sucht der aus dem westafrikanischen Côte d’Ivoire stammende Raoul Konan alias Mr Raoul K weiter nach einer originär afrikanischen Identität im Rahmen von House-Musik. Und er kommt dabei zu unvergleichlichen Ergebnissen. Still Living In Slavery handelt Konan zufolge davon, dass Menschen sich inzwischen eher selber versklaven, als versklavt zu werden. Für die Musik zu diesem schweren Thema hat der House-Produzent die Bassdrum über weite Strecken in den Hintergrund gemischt. Sie strukturiert nun schwebende elektronische Epen mit dem Geist Westafrikas, die sich teils über drei Tracks erstrecken, während traditionelle Instrumente wie Koras oder Balafone sowie arabisch akzentuierter Gesang die Lücken füllt. Oder auch mal einfach eine Gruppe klatschender, stampfender, rufender Menschen wie in „Break Your Chains And Return To Botswana“ (wobei die Geografie hier ein bisschen unklar ist). Dazu aber weiterhin Drumcomputer, Synthesizer, Tranceflächen. Komplett unkitschig. Komplett klischeearm. Komplett unerhörte Musik.
Stream: Mr Raoul K – Still Living In Slavery (Part 1)