Spurensuche: Angeblich lebt Afefe Iku in Nordkenia auf der Halbinsel Manda nahe der verwunschenen uralten Handelsstadt Lamu, fast an der somalischen Grenze. Kein leichtes Terrain. Traut man dem, was man im Internet so von ihm zu sehen bekommt, dann ist er trotz seines irgendwie „afrikanisch“ anmutenden Namens jedoch ein Weißer, möglicherweise der Ire Stephen Quirke alias DJ Quirky. Stimmt das? Ist eigentlich egal, schließlich heißt der erste Track auf dem zweiten Album des Mysterienmanns ja „Beyond Geography“. Und tatsächlich finden sich darauf sechs angenehm schwer geografisch-referenziell zu verortende Tracks zwischen Ambient-Gleitern à la Kaito und Slomo-Detroit-House. Für Osunlades Label Yoruba Records, wo sonst auch bräsige Typen wie Boddhi Satva sämigen Kitsch-House auf Ibiza auskübeln, ist das überraschend schlank und elegant geraten. Und dabei leichtfüßiger als das auch empfehlenswerte Vorgängeralbum, das raue, düstere Artifacts Of Pottery Vessels von 2008. Musik, die tatsächlich jenseits ist von Geografie.
Stream: Afefe Iku – Order Of Direction