Verdienstvolle Wiederveröffentlichung auf Infiné: Bei Visions Of Dune handelt es sich um ein frühes Meisterwerk der elektronischen Musik, 1978 von Bernard Szajner, einem französischen Licht- und Tonkünstler, als musikalischer Autodidakt innerhalb von acht Tagen mit einem geliehenen Oberheim-Synthesizer produziert, auf einer Revox-Bandmaschine aufgenommen, schließlich mithilfe einiger Ex-Gong-Musiker ausproduziert und ein Jahr später unter dem Namen Zed veröffentlicht, heute ein gesuchtes Sammlerstück. Der Bezug auf Science Fiction, in diesem Fall auf die SF-Trilogie Dune von Frank Herbert, erscheint aus heutiger Sicht nachgerade alternativlos: Was sollte in dieser neuen Sphärenmusik anderes zu hören sein als der Sound der Zukunft, als die Zukunft der Sounds? Um wie ein imaginärer Soundtrack zur damals noch nicht existenten Verfilmung (wie Alejandro Jodorowsky an der Realisierung scheiterte, war vor kurzem in einer Doku von Frank Pavich zu sehen; bekanntlich gelang die Umsetzung erst 1984 durch David Lynch) zu wirken, hat Szajner die zwölf Tracks ineinander verwoben, wobei das LP-Format zu einer Teilung mit entsprechender Pause gezwungen hat. So ist das auch auf dieser von Rashad Becker neu gemasterten, auf CD und als Vinyl erhältlichen Wiederauflage zu hören, angereichert um die zwei bislang unveröffentlichten Stücke „Duke“ und „Spice“. Und Tracks wie das hypnotische „Bene Gesserit“, das mit den genauso unwahrscheinlichen wie zwingenden Modulationen seiner Lead-Hookline zutiefst befriedigende Spannungsauflösungen findet, klingen immer noch bestechend zeitlos und essentiell.
Stream: Bernard Szajner – Visions Of Dune