Als Rave Großbritannien erfasste und eine musikalische Revolution versprach, wurde Finian Greenall mitgerissen. Ihn begeisterte die neue Musik, die sich nicht um Songstrukturen wie Strophe oder Refrain drehte. Gitarre zu spielen, wie er es längere Zeit getan hatte, erschien altbacken. Also beschäftigte er sich mit elektronischer Musik, wurde DJ und Produzent und landete mit seinen Tracks zwischen Trip-Hop, Broken Beat und Dub auf Ninja Tune. Für sein Album Biscuits For Breakfast von 2006 griff er aber wieder zur Gitarre. Seine gesungenen Texte über Pfannkuchen, Ängste und Beziehungen packte er in minimalistische Gitarrenriffs zwischen Blues und Folk und erfand sich als Singer-Songwriter neu. Seitdem hat Fink drei Studio- und zwei Live-Alben herausgebracht und ist um Guy Whittaker am Bass und Tom Thornton am Schlagzeug gewachsen. Der minimalistische Musikentwurf Greenalls hat sich ausgeweitet und gleichzeitig die elektronische Seite von Finks Schaffen etwas mehr eingegliedert. Dubbige Bassläufe gehören genauso zu den Stücken auf ihrem neuesten Album Hard Believer wie Akustikgitarren-Akkorde in Moll, die markante Stimme Greenalls und dezent eingesetzte Elektronik. Das Trio verdichtet die verschiedenen Elemente von atmosphärisch ruhigen Anfängen zu vielschichtigen und kraftvollen, fast post-rockigen Ausbrüchen, die am Ende wieder in Stille münden. Dabei entstehen Momente zwischen Nachdenklichkeit und melancholischer Freude, die mit der Zeit und ihrer drastischen Ehrlichkeit hängen bleiben.
Stream: Fink – Hard Believer