2009 als New Yorker, genauer gesagt Brooklyner Partyreihe der DJs Justin Carter und Eamon Harkin gestartet, fand Mister Saturday Night bald Ausdruck in den Vinyl-Veröffentlichungen ihres gleichnamigen Labels. Idee der Partys, welche in privaten Lofts wie auch alten Ballrooms stattfinden (oder tagsüber als Open Airs, dann unter dem Namen Mister Sunday), ist es, einen freieren Kontext abseits üblicher Club-Restriktionen, zu schaffen: Partys, auf denen man sich wie zu Hause fühlt. Wobei es natürlich nichtsdestotrotz auch ein paar Regeln für gutes Clubbing gibt, die es einzuhalten gilt und die auch auf der Mister Saturday Night-Homepage nachgelesen werden können. Etwa keine riesigen Rucksäcke, Fotos oder Text Messaging auf dem Dancefloor, oder an der Kasse keine nervigen Versuche, umsonst hereinzukommen – Dinge, die eigentlich jeder Clubgänger wissen sollte, heutzutage aber leider nicht mehr selbstverständlich sind. Die wichtigste Regel dabei: First and foremost, enjoy yourself.
All dies schlägt sich natürlich auch in einem offenen musikalischen Konzept nieder, welches nun auf diesen beiden CDs, respektive einer Vinyl-LP, bestaunt werden darf. Die insgesamt 25 Tracks stammen dabei von allen neun Künstlern, die bisher auf dem Mister Saturday Night-Label veröffentlicht haben, und die größtenteils auch regelmäßige Besucher der Partys sind, was das familiäre Konzept noch unterstreicht: Dark Sky, Archie Pelago, Lumigraph, General Ludd, Keita Sano, Hank Jackson, Anthony Naples, Boya und Alex Burkat. Das musikalische Spektrum reicht von seelenvollen Bass-Musik-Hybriden über Noise, Ambient und House in verschiedenen Variationen, sei es Spiritual Jazz angelehnten wie bei Archie Pelago oder eher der New Yorker Garage-Tradition verpflichtet, bis zu dubbigen wie auch experimentellen Techno-Mutationen, um nur ein paar Stile zu nennen. Qualitativ findet das alles auf sehr hohem Niveau statt, denn außer dem Talent erfrischend gute Partys zu schmeißen, haben die beiden Clubbetreiber natürlich auch einen exzellenten Musikgeschmack.
Die erste CD beinhaltet dabei zwar hauptsächlich bereits veröffentlichte, jedoch bisher nur auf Vinyl erhältliche Tracks, während die zweite fast ausschließlich aus unveröffentlichten Stücken besteht, ähnlich wie die Vinyl-Version. Insgesamt ist das aber trotzdem eine überaus empfehlenswerte Compilation für Freunde des Leftfield-Dancefloor-Kosmos.
Stream: Diverse – Brothers And Sisters