Salton Sea, das Debütalbum von Tomas Barford, musste erst mal nachgehört werden. Eine Bildungslücke weniger, aber trotzdem doof, wenn man dann doch lieber den Erstling hört als die neue LP. Aber es soll um Love Me gehen, mit dem der Däne im inoffiziellen Wettstreit mit WhoMadeWho-Kollege Tomas Hoffding nun gleichzieht. Im Gegensatz zum Vorgänger geben sich Teile der elf Tracks ruhiger, das Experiment in der Nische Pop-meets-Electro ist wohl bereits beendet, denn Stücke wie das UK-beeinflusste „Sell You“ oder die Eröffnungsballade „Bell House“ sind mehr Song als Track. Abermals holt sich der Schlagzeuger mit Luke Temple (Here We Go Magic), Langzeitfreundin Nina Kertin und Bandkollege Jeppe Kjellberg kreative Unterstützung ins Studio, die schöne Akzente zu setzen wissen. Gerade „Aftermath“ mit seinem ergriffenen Habitus, der durch Streicher und Bläser untermauert wird, weiß auch mal fernab vom Beats-Diktat zu überzeugen. Tomas Barford weiß jedenfalls, was einen guten Song ausmacht, wobei sich sein zweites Album durchaus den einen oder anderen Ausreißer hätte erlauben können. Für den Track-Picker findet sich auf jeden Fall genug Material, als Ganzes kommt Love Me ein wenig zu unoriginell daher.
Stream: Tomas Barford – Tomas Barfod Loves You Mix