„Bass Boot“, „Cocoua“, „Pallane“ oder „Sol“: Uner aus Madrid ist eine Hitmaschine. Seine Housetracks verbreiten eine mediterrane Behaglichkeit. Sie ziehen einen mühelos auf den Dancefloor und haben bei aller Eleganz doch etwas Überschüssiges, Unberechenbares, Psychedelisches. Uner geht es nicht nur darum, die Crowd bei Laune zu halten oder zum nächsten Track zu gelangen, sein Blick ist auf einen unbestimmbaren Punkt am Horizont gerichtet. Er knüpft an den Afterhour-Sound an, den Musiker wie Ricardo Villalobos, Samin, Matt John und diverse Cadenza-Acts entwickelt haben und justiert ihn für größere Dancefloors neu. Mit ihrer Verbindung von Gefälligkeit und Abgedrehtheit ist Uners Musik wie geschaffen für Ibiza, insbesondere für Lucianos Cirque du Soleil auf Ketamin. Die allzu vertrackten und labyrinthischen Momente werden durch ein housiges Wohlgefühl ausgeglichen. Auf seinem Debütalbum gelingt diese Gradwanderung nicht mehr. Uners Sound klingt jetzt gigantomanisch. Der psychoaktive Irrwitz hat sich normalisiert. Was bleibt, sind progressive Spielereien, schwelgerische Soundtrack-Momente und beliebige Vocals.
Stream: Uner – Tune 432 (Album Snippets)