Die Ed Banger-Acts haben aus den Trümmern des Clash-Sounds mit einem eklektischen, aber doch stilsicheren Mix aus Soul, Funk, HipHop, Achtziger-Pop, House und Techno einen eruptiven, manischen Clubsound erschaffen. Dieses extreme Spannungsniveau ist schwer zu halten, deshalb wird der Mangel an Punch oft durch schmierigen Emo-Pop kompensiert. Feadz löst Ed Bangers Anspruch eines mitreißenden Partyspaßes mehr als die meisten andere Acts des Labels ein. An dem HipHop-Head der Crew geht ein downbeatiger, verkiffter Kopfnicker-Sound vorbei. Feadz arbeitet mit kurzen, abgehakten Loops, die Früh- und Mittachtziger-Breaks zu dreidimensionalen Soundskulpturen aufblasen. Als Produzent ist der leidenschaftliche DJ stärker als Kollaborateur von Mr Oizo und Uffie hervorgetreten als durch seine seltenen, eigenen Maxis. Mit Instant Alpha bleibt Feadz voll und ganz auf seiner Linie. Die Tracks auf dem 39-minütigen Album sind zwei bis dreieinhalb Minuten lang. In dem collagehaften, abgehakten Sound gibt es nichts, was das Album als Ganzes strukturiert. Es ist aus der Logik des HipHop-DJs gedacht: Die Hookline läuft auf dem einen Plattenspieler und der Break auf dem anderen. Takt für Takt wird zwischen beiden Seiten hin und her gecuttet. Die Breaks sind unangreifbar, die Samples voller Witz und Freakiness. So wird der zentrale Doppeltrack „Instant Beta“ und „Instant Delta“ komplett von einer gläsernen Synthesizer-Stimme getragen. Selten befruchten sich kindliche Naivität und jahrzehntelange Erfahrung so perfekt. Für Feadz geht es bei HipHop nicht darum, die eigene Straßenecke zu representen, sondern um eine knallige, ultrakörperliche Pop-Art. Die zelebriert er ohne jeden Kompromiss. So ist Instant Alpha eine Sensation, mit der man nicht gerechnet hatte.
Video: Feadz – Metaman