Wo Licht ist, muss auch Schatten sein: Synkro und Indigo sind zusammen Akkord und wo sonst ihre Solonummern und Kooperationen oftmals in Richtung Emotionalität neigen, ist ihr gemeinsames Alter Ego ein kaltes Monster aus Bass, FX und Panorama-Tilt-Mindfucks! Nach mehreren Singles ist ihr selbstbetiteltes Debütalbum nur eine Frage der Zeit gewesen: „Torr Vale“ ist der langsame Einstieg, aus kühlen Flächen schiebt sich langsam ein Drumgerüst und vergeht wieder in Rauschen. Aus dem kommt „Smoke Circle“ mit einem gut kalkulierten Drop wieder heraus, der sich zu einem tollen Klöppelworkout samt mystischem Stimmsample verwandelt. Die Stimmung bleibt düster. Auch bei „3dos“, wo komplexe Rhythmen gegeneinander verschoben werden, wird trotz aller Komplexität ein relativ straighter Technovibe erzeugt. Ähnliches gilt auch für „Hex AD“, wo heruntergestrippte geradlinige Passagen sich ineinander brechen, stolpern und trotzdem weitermarschieren. Das sorgt für Abwechslung auf der Tanzfläche! Ein Anspieltipp ist definitiv auch „Channel Drift“, ein Downtempostück, das mit Wucht zum Headbangen einlädt. Akkord zeigen mit ihrem Debüt zwischen Techno, D’n’B und IDM, dass mit wenigen Elementen ziemlich viel gehen kann – eine clevere Drumprogrammierung vorausgesetzt. Und da haben sie definitiv den Dreh raus. Sehr eigenständige Platte!
Stream: Akkord – Hex_ad