Selbstverständlich muss der Promowisch Boys Noize abfeiern. Die Worte „legendary“ und „elite“ finden sich gleich im ersten Satz. Ob es Alex Ridha allerdings gefällt als „party DJ“ kategorisiert zu werden? Kleine Randnotiz, ebenso wie diese: Im Studio des Cappy-Nerds hängt ein Poster der Progressive Rocker The Mars Volta. Deutet an: Boys Noize schaut auch mal über den Tellerrand. Auf seinem Mix der Fabriclive-Reihe stehen dafür eher unerwartete Namen wie Four Tet oder Anthony Naples. Ansonsten wird hier natürlich keine Ekstase herbeigekitzelt, sondern per Drop in die Fresse gedrückt. Das schimpft sich dann gerne frenetischer Maximum-Electro, der sich kleinteilig aus jackendem Hi-Energy House, digitalem Technopunk und dem Allheilmittel Acidbreaks zusammensetzt. So sind Tracks von Mr. Oizo, Gesaffelstein, Pilo, Djedjotronic und der Dog Blood-Kollaboration mit Skrillex keine wirklichen Überraschungen. Auf der Pro-Seite dürfen zwar durchaus seine Mixing-Skills angeführt werden (immerhin kommen die siebzig Minuten erwartungsgemäß wie aus einem Guss daher), dass sich jedoch gleich mehrere Wobeis aufdrängen, lasse ich einfach mal so stehen. Fabriclive 72 konserviert natürlich 100% Boys Noize. Das kann man mögen oder haten, Gründe für beide Seiten gibt es genug.
Stream: Boys Noize – Fabriclive 72 (Preview)