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M.I.A. Matangi (Interscope)

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Keine Raps für die PLO oder Propaganda-Stencils mehr: Mit ihrem vierten Album wendet sich Maya Arulpragasam ab von den Politslogans. So sehr, dass ihre Plattenfirma angeblich die Veröffentlichung verzögert hat, weil ihr das nicht genügend radical chic hatte. Dabei behandeln einige Videoclips und Texte von Matangi noch immer irgendwie Militanz. Allerdings kann man nicht ganz nachvollziehen, was genau hier eigentlich angeprangert wird. Während es früher oft konkret um den Guerillakrieg auf Sri Lanka ging, gibt es jetzt oft nur noch diffusen Zorn. Und daneben dreht sich Matangi, benannt nach einer grünhäutigen Hindugöttin, vor allem um eine ebenso diffuse Spiritualität – etwa bei dem Track „Y.A.L.A.“, kurz für den Reinkarnations-Claim „You always live again“, gedacht als Replik auf „Y.O.L.O.“ Tja. Inhaltlich schwierig, aber zumindest musikalisch funktioniert es. Jedenfalls ist M.I.A.s Musik, trotz fast durchweg neuer Produzenten, meist noch so schroff wie früher: Bruchstück-Beats als Basis, darüber verhackstückte Geräusche von Glocken oder Elefanten, dazwischen auch mal ätherischer Om-Gesang, Speed-Garage-Anleihen oder ein bisschen Hymne mit The Weeknd. Klingt weiterhin wie niemand anders. Nur scheint Arulpragasam, die in der Nähe ihres wohlhabendenden Exfreunds und Kindsvaters in L.A. lebt, irgendwie das Anliegen abhanden gekommen zu sein. Als nächstes dann eine Yogaplatte.

 


Stream: M.I.A.Y.A.L.A (Preview)

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