burger
burger
burger

42. APHEX TWIN …I Care Because You Do (Warp, 1995)

- Advertisement -
- Advertisement -

Text: Thomas Venker | zur Übersicht der 50 besten elektronischen Alben
Erstmals erschienen in Groove 145 (November/Dezember 2013)

Erschienen als drittes Album unter seinem Pseudonym Aphex Twin im April 1995, markierte …I Care Because You Do eine Schwerpunktverlagerung in Richard D. James‘ Arbeitsweise. Die frühen Sturm-und-Drang-Produktionen, die nah an der Explosivität von Techno- und Acid-House-Partys angelegt waren, und die in dem bis ins Jahr 1990 zurückreichenden Material (von ihm selbst auf der Rückseite in Handschrift datiert) des Albums noch präsent sind, wurden hier in eine alles versprechende Freiheit geführt, die ihre Grundlage in der Krautrock-, Psychdelic-, Noise- und Ambientgeschichte besitzt. Vorerst letztmalig rein analog mit Drum Machines und Synthesizern produziert, atmet das Album den Electronica-Zeitgeist jener Tage, weiß ihn aber durch ein ganz eigenes Spiel aus konzeptioneller Strenge (passenderweise bearbeitete Philip Glass später das Stück „Icct Hedral“) und cooler Abgehangenheit sowie die teilweise brutale Harschheit des Materials auf ein eigenes Plateau zu führen. Auf dem Cover lässt sich James’ manisch grinsende, verzerrte Visage als Vorbote dessen lesen, was später an Krassheit im Schulterschluss mit Regisseur Chris Cunningham noch drin sein würde; man denke nur an den berühmten Clip zu „Windowlicker“. Und wenn das alles als Grund noch nicht reicht: Der Titel des Albums ist wunderschön.

 


Video: Aphex TwinVentolin

In diesem Text

Weiterlesen

Features

Marrøn: „Ich bin als DJ auf der Tanzfläche geboren”

Für Marrøn ging es vom Parkett auf die Tanzfläche – uns hat er unter anderem erzählt, warum er seine Profisportlerkarriere gegen die DJ-Booth eintauschte.

A100 in Berlin: Nie wieder Autobahn

Berliner Clubs und Initiativen haben wieder gegen den Ausbau der A100 demonstriert – wir haben uns vor Ort umgehört.

Waking Life 2024: Der Schlüssel zum erholsamen Durchdrehen

Das Waking Life ist eine Anomalie in der Festival-Landschaft, was programmatischen Anspruch und Kommerzialität anbetrifft. Wir waren dabei.