Weltmusik, zumal wenn sie durch elektronische Beats unterstützt wird, hat es ja in unseren Breiten nicht unbedingt leicht – zumindest in der Rezeption. Da wird schnell mal ausgewiesen. Dabei machen Pupkulies & Rebecca keine großen Anstalten, irgendwelchen kitschigen Klischees aufzusitzen. Ihr frankophoner Touch war stets charmant, ihre Remixer kenntnisreich ausgewählt und ihr Ansatz unabhängig. Mit ihrem fünften Album versuchen sie nun, afrikanische Wurzeln mit einzubetten. Gesungen wird auf Crioulo, der Sprache der Kapverdischen Inseln, von denen auch Tibau Tavares stammt. Tavares wurde dabei nicht nur zum vierten Mitglied, sondern stand bei diesem Album sogar Taufpate. Schöne Idee, auch wenn man beim Schmökern dieser Island-Impressionen selbst in Gefahr gerät, in Eskapismus zu verfallen. Diesem Eindruck konnten Pupkulies und Rebecca diesmal auch nicht ganz widerstehen. Also doch nur eins dieser unwirklich schönen Postkarten-Alben vom Instant-Paradies? Vom Breitengrad meiner MP3-Filestube steht es genau vor Quantic & His Combo Barbaro. Nicht die schlechteste Nachbarschaft, aber leider auch unerreicht.
Video: Pupkulies & Rebecca – Tibau (Album Teaser)