Zum Finale des zwanzigsten Label-Jubeljahres wollen es die kompakten Botschafter des guten Tanzflächengeschmacks noch einmal so richtig wissen und schicken mit dem achten Album des japanischen Eklektikers Hiroshi Watanabe ein echtes Schwergewicht über die Ladentheken. Seit 2001 steht Kaito für die opulente Ausgestaltung eines hoch ästhetischen Hybrids aus Detroit Techno, europäischem House, balearischer Melancholie und fernöstlicher Freude am Ornament. Kaitos Musik nimmt Clubmusik jedes Skizzenhafte, viel mehr offeriert er eine musikalische Breitwandvision mit Alleinstellungsanspruch, die elektronischer Tanzmusik zu einer immer wieder sprachlos machenden sinnlichen Wucht verhilft. Dies ist auch bei Until The End Of Time nicht anders: Schon der Opener „Sky Is The Limit“ macht dem Titel alle Ehre und zieht alle melodiösen Register für eine gleichsam schwerelose und doch motorisch anrührende Reise ins Kaito-Universum. „Will To Live“ öffnet sich dann mit seiner stoischen Basskick in ein flächenhaftes Fanal an die Schönheit, an das auch die ungleich hymnischeren „Inner Space“ und „Star Of Snow“ direkt anschließen, während „Smile“ mit akustischer Gitarre und Schweineorgel ungewöhnlich unplugged daherkommt. Ein Manifest des Gefühls, das wenigstens für knappe siebzig hypnotische Minuten in eine bessere Welt entführt.
Video: Kaito – Until The End Of Time