Nach der Jahrtausendwende herrschte in der Pariser Clubszene Aufbruchsstimmung. Im Batofar und in einigen anderen Läden lief ein ultradynamischer, minimal-infizierten House-Sound, der die Steifheit der Szene der Stadt aufbrach. Neben der Appolonia-Posse mit Dan Ghenacia, Shonky und Dyed Soundorom gehörte die Clique um Jef K, Chloé, Ivan Smagghe, Alex Kidd und Tim Paris zu den Musikern, die für den frischen Sound und die neue Feierfreudigkeit standen. Tim Paris betrieb mit Jeff K Crack & Speed und später allein Marketing Music. Als Produzent wurde er 2004 mit einem Remix von DBs „Future Now“ bekannt. Paris zielt auf einen raumgreifenden, poppigen House-Sound, der discoide Chicago-Grooves mit viel Kompression und anderen Effekten eine dreidimensionale, artifizielle Räumlichkeit gibt. Diese Musik grinst einen an wie eine Comicfigur. Auf seinem Debütalbum macht er da weiter. Die knalligen Emotionen haben mit dem slicken, funktionalen R&B-House der Crosstown Rebels oder dem Rhein-Main-Sound nichts zu tun. Der post-minimale Übermut ist eher mit Perlon, Freaks, Dirtybird, Cabanne und Ark verwandt. Kein Groove gleicht seinem Vorgänger. Tim Paris erfindet sich Track für Track neu, mal als kühler Synthipopper, mal als sleazy Country-Sänger.
Stream: Tim Paris – Dancers (Album Preview)