Housemeister ist ein Kind der Berliner Technoszene der frühen Neunziger mit Clubs wie dem Planet oder dem Walfisch. Kaum ein Act aus der Stadt hat die Techno-Euphorie dieser Zeit so ungebrochen weitergelebt wie er. Über diverse Maxis und drei Alben entwickelte er eine ganz eigene Mischung aus rumpeligen Oldschool-Beats, vertrackten Sequenzwechseln und einem bodenständigen Hip-Hop-Spirit. Seine Tracks nimmt er mit analoger Gear größtenteils live auf. OP-1 wurde allein mit dem OP-1 von Teenage Engineering produziert. Das in Schweden hergestellte, seit vergangenem Jahr erhältliche, handliche Kistchen vereint Synthesizer, Drum-Machine und Sequenzer. Die Tracks wurden nur unterwegs, in Hotelzimmern in Montreal, Mexico City, Melbourne oder München aufgenommen. Meist ringen zwei Pattern miteinander. Das eine sorgt für Stabilität, dass andere für Unberechenbarkeit. Das eine läuft durch, das andere ändert Takt für Takt, Schlag für Schlag seine Tonlage. Oder seinen Klang. Wie ein Kind, das am Arm der Mutter zerrt. Produzent und DJ ringen miteinander. Während dem einen die verrücktesten Streiche einfallen, will der andere nichts weiter als die Party am Laufen halten. Eine neue Richtung schlägt Housemeister nicht ein. Von seinem unberechenbaren Charme hat er aber nichts eingebüßt.
Stream: Housemeister – OP-1 (Album Preview)