Auf diesem zweiten Album der Berliner Bassmusik-Boygroup hört man quasi schon plastikbierbecherbepflasterte Arenen widerhallen und vieltausendköpfige Festivalmenschenmassen selig mitsingen. Nicht so simpel und doof natürlich wie etwa bei dem Gröhlendes-Bierzelt-Soundeffekt, den die Toten Hosen noch auf jedes ihrer Stücke gelegt haben. Hier geht es ja darum, dem etwas Gutes, Geschmackvolles entgegenzusetzen. Aber Moderats Mischung aus Indie-Songwriting, Trance-Hymnenhaftigkeit und Irgendwie-Bass-Durchschlagskraft ist auf II nach wie vor ungemein eingängig – und nur etwas weniger hittig geraten als beim ersten Album vor vier Jahren. Ist ja auch ideal, diese Konstellation aus einem schnuffigem Typen, der eher singt, sowie einem Gentleman und einem Rabauken, die eher an Geräten rumschrauben. So werfen Sascha Ring sowie Sebastian Szary und Gernot Bronsert wieder ihre jeweiligen Stärken zusammen – und erschaffen gemeinsam eine hin- und mitreißende Bass-Popmusik, die es vorher noch nicht gab. Große Momente für große Massen.
Video: Moderat – Bad Kingdom