Dinkys Alben werden immer songorientierter. Nach ihrem 2008er Minimal-Techno-Meisterstück May Be Later veröffentlichte sie das wunderschön verhuscht-skizzenhafte Anemik und nun folgt mit Dimension D ein Album, das mehr denn je von Songs bestimmt wird. Auch diesmal verzichtet sie wieder komplett auf Gesangsgäste und singt alles selber mit einer angenehm zurückhaltenden Stimme ein. Unter den Balladen aber pocht immer noch das experimentierfreudige Herz, das ihre Technotracks so speziell macht. Clubbeats gibt es zwar nur noch auf fünf Stücken – und auch da sind sie in Watte verpackt – aber unter den Songs schimmern und zischeln alle Sorten elektronischer oder elektronisch verfremdeter Sounds. Ist das ein Türklingeln auf „Measures“? Und hat Dinky doch noch eine Theremin-Lehrerin gefunden, um „Witches“ aufzunehmen? Auf vielen Stücken setzt die Gitarre bestimmende Akzente. Dinky zitiert Bands und Künstler wie Cocteau Twins, Mazzy Star und Chris Issak als Einfluss. Und in der Tat ist die von diesen Musikern kultivierte flüchtige Melancholie nie weit weg. Und diese wird dann meist auch noch in einem betörenden Ambient-Nebel aufgelöst.
Video: Dinky – Falling Angel