Im Offenbacher Ongaku-Imperium standen sich Techno, House und Experimental-Elektronik in den drei Labels Ongaku, Playhouse und Klang Elektronik thesenhaft gegenüber. Das Nachfolger-Label Live At Robert Johnson zielt nicht auf solche stilistischen Kontraste und Definitionen. Das in diesem Jahr seinen fünften Geburtstag feiernde Label operiert aus dem Alltag des Clubs heraus. Wie Brontosaurus, Running Back oder die Rush Hour operiert Live At Robert Jonson an den Rändern der herrschenden Clubstile. Es geht gerade nicht darum, ein gebündeltes, konsistentes Bild abzuliefern. Höchstens zieht sich als roter Faden eine gewisse Disco-Affinität durch die Tracks. Die Taktzeiten und die Grundbefindlichkeit dieser Musik hat Leerstellen und erzeugt so Spielräume. Chinaskis „Lunch“ ist ein Dancetrack in Zeitlupe, er schleicht auf Samtpfoten und erzeugt doch eine packende, umfassende Energie. Massimilianos Pagliaras charmanter Retrosound lässt sich klassische Synthesizersounds auf der Zunge zergehen. San Laurentinos spielerischer elektronischer Disco erinnert an die Musik Daniel Wangs. Die Citizen Band stellt erst Mal eine freistehende Synthesizerfigur in den Klangraum, in den sie dann genüsslich den Groove laufen lässt. Ebenso toll ist der Track der Tuff City Kids, welcher ein völlig entgrenztes Hybrid von Reggae und House erschafft.
Stream: Diverse – The Lifesaver Compilation (Preview)