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DAVID AUGUST Zwischen Clubmusik und Pop

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Stetig steil bergauf geht es für David Nattkemper alias David August, seit er vor knapp drei Jahren mit seinem Crossover-Hit „Moving Day“ schlagartig ein breites Publikum für sich begeisterte. Dabei wurde das Stück des damals 19jährigen Shootingstars der Housemusik ja eigentlich nur als Add-On für die „Instant Harmony“-EP realisiert. Wenig verwunderlich und wegweisend für seine weitere Entwicklung, dass es sich dabei gleichzeitig um das Debut und die Eingliederung zum festen Bestandteil in die Diynamic-Posse um Solomun und Stimming handelte. Weitere EPs auf Diynamic, Gastauftritte für Cocoon und zahlreiche Remixe für Künstler wie DJ T. oder Flight Facilities folgten.

 


Stream: David AugustInstant Harmony EP (Clips)

 

Dabei ist seinen Produktionen Eines gemein, sie wirken in ihrem Sounddesign und Arrangement vielschichtig und detailliert. Glasklare Harmonien beherrschen das Geschehen, was zum Großteil von seiner intensiven musikalischen Vorbildung herrührt. Denn seit seinem fünften Lebensjahr ist das Klavier ein kontinuierlicher Wegbegleiter, sei es als DJ und Produzent oder im Bereich seines Studiums zum Tonmeister in Berlin. „Gerade durch die Doppelbelastung von Auflegen und Studium war es schwierig, beides in einem ausgeglichenen Maße unter einen Hut zu bringen. In diesem Punkt muss ich die Prioritäten immer wieder neu abwägen. Aktuell war das Album wichtig, darum kam die Uni ein wenig zu kurz und ich konnte nicht so viel machen wie ich eigentlich wollte. Im nächsten halben Jahr werde ich mein Studium auch noch zurückschrauben müssen, da ich mich verstärkt auf das Touren konzentrieren will und im Sommer steht auch wieder die Neon Night, unsere wöchentliche Residency im Sankeys auf Ibiza an, die dieses Jahr in die zweite Runde geht.“

 


Video: David AugustTimes-Album Teaser Part I

 

Sein am 8. April erscheinendes Debütalbum Times markiert den derzeitigen Höhepunkt von Nattkempers Produzententätigkeit und bot für ihn die geeignete Projektionsfläche um „eine Geschichte erzählen zu können“. Entstanden ist ein Produkt, das einen intimen Einblick in den aktuellen Arbeitsprozess des gebürtigen Hamburgers gewährt und die konträr entgegenstehenden Achsen „Club“ und „Pop“ in gezielter Art und Weise miteinander verschwimmen lässt. „Gerade mein Bruder, der mit elektronischer Musik nichts am Hut hat und dem meine älteren Sachen nicht so gefallen, weil ihn diese repetitive Art stört, hat sich mit dem Album total angefreundet, weil da einfach mehr passiert. Es ist akribischer von der Produktionsweise und baut viel weniger auf Loops auf. Ich könnte mir durchaus vorstellen, dass ich mit dem Album auf noch mehr Kanälen Leute anspreche, die meiner Musik vorher eher verschlossen gegenüberstanden.“ Ruhige, songlastige Strukturen und die häufig dominierenden Pianomelodien kreieren im Zusammenspiel mit anderen klassischen Instrumenten wie der Klarinette in „Hommage“ sehr homogene Schemata, die David August im Rahmen erster Gigs zur Albumtour mit einem exklusiven Livekonzept präsentiert. Die Premiere dazu fand am 2. März im Diynamic-Hauptquartier, dem Ego in Hamburg statt.

 


Video: David AugustTimes-Album Teaser Part II

 

Schon kurz nach der Öffnung um 23 Uhr drängen sich zahlreiche Tanzwütige vor dem Club und ein über den ganzen Tag gefasst auftretender David August lässt erste Anflüge von Nervosität erkennen. Unruhig läuft er umher und wirft beständig Blicke aus dem Fenster hinaus auf die Talstraße, um die kontinuierlich länger werdende Schlange zu beobachten. Als der Produzent um halb zwei die Fader hochzieht und die Akkorde seines ersten Stücks erklingen, gerät die dicht gedrängte Menge unter dem roten Licht der flackernden Neondecke in Wallung. Durch die Einbindung von älteren Produktionen gewinnt das Set merklich an Fahrt und kann die soften Parts des Albums ausgleichen. Die anfängliche Anspannung scheint wie weggeblasen und Nattkemper absolviert die sechzigminütige Performance inklusive Zugabe routiniert. Ebenfalls überzeugen die live eingespielten Klaviersolos, die den Stücken eine gewisse Eleganz einverleiben.

 


Video: David AugustTimes-Album Teaser Part III

 

Mit Times zeigt David August neue Facetten, die sich bereits in vorangegangen Produktionen wie dem letztjährigen Remix für Andre Crom andeuteten. Seine Arbeitsweise schlägt ruhigere Pfade ein und verliert sich in minutiös ausgearbeitetem, melodischem House, dem jedoch über die gesamte Breite des Longplayers dieser gewisse Tick an Tiefe gut getan hätte, der bei teils zu lockerem Dahinplätschern in seichten Gewässern nicht genügend Geltung zugesprochen bekommt. Für die nähere Zukunft möchte er weitere musikalische Hürden meistern, sich verstärkt auf die Umsetzung seines Livekonzeptes konzentrieren und vielleicht auch mal wieder „so einen Dancefloorkracher rausbringen“. „Das ist bei mir immer so phasenabhänig. Ich hatte jetzt gerade das Bedürfnis etwas in dieser Art zu machen“, sagt David August. „Das hängt für mich immer alles mit der Inspiration und der Zeit zusammen, die man in dem Moment durchlebt. Da spielen so viele Faktoren eine Rolle, was den musikalischen Output betrifft, aber trotzdem werde ich perspektivisch gesehen sicher nicht nur in diesem langsamen Stil verharren. Ich hatte im Moment einfach das Gefühl in so eine Richtung gehen zu wollen und Solomun hat mir in der Hinsicht auch freie Hand gelassen, was die Konzipierung des Albums betrifft.“

 

Das Album Times von David August erscheint am 8. April bei Diynamic

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