Auffällige Unauffälligkeit lässt aufhorchen. Drei Jahre nach seinem letzten Album entfernt sich der Schotte Alex Smoke unter seinem neuen Pseudonym Wraetlic weiter von der Tanzfläche als je und lässt seine Musik sphärischer, subtiler werden. Während sich auf Lux noch trocken peitschende Tanzbodenschieber fanden, ist auf Wraetlic die Abfahrt der Atmosphäre untergeordnet. Die Stücke werden von verhallten, hintergründigen Gesangsspuren durchzogen, in denen sich sogar Refrains ausmachen lassen. Smoke lässt darüber weit gespannte Melodiebögen aufgehen und generiert so luzide Pop-Momente, die aber nie in den Kitsch driften, weil sie durch filigrane Electro- oder Dubstep-Rhythmen immer wieder gebrochen werden. Meditativ und introvertiert ist diese Musik, die dem Abhängen im Chill-out-Raum näher steht als dem brodelnden Tanzboden. Einzig „Rats“ in SCB-Edit fällt mit nagelnder Kickdrum aus dem Rahmen; scharfe Hi-Hats und warmes Blubbern lassen hören, dass Smoke nicht vergessen hat, wo er herkommt. Auch leise Alben können gut sein.
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Stream: Wraetlic – Wraetlic (Preview)