Kris Wadsworth wurde in Atlanta, Georgia, geboren, ist aber in Detroit aufgewachsen. Seit 2005 veröffentlicht der mittlerweile in Berlin lebende, sehr aktive Produzent und DJ auf Labels wie Morris/Audio, Alphahouse oder NRK. Seine Tracks setzen sich von der Gefälligkeit und Harmlosigkeit vieler aktueller House-Produktionen ab: Wadsworths Musik hat mehr mit der von Abe Duque als mit Platten auf Oslo zu tun. Wadsworth ist Jahrgang 86 und damit ein Nachgeborener: Trotzdem sind seine Platten so ungestüm und überschwänglich, wie man es aus den Neunzigern kennt. Sein Debütalbum ist auf eine Weise amerikanisch, von der man meinte, dass sie überhaupt nicht mehr existieren würde: Life And Death wird von derben, looporientierten Grooves getragen, die nicht ihren Platz im Arrangement finden wollen, sondern immer über den Rahmen hinausschießen. Der Mangel, dass diese Grooves nicht immer die sparsam arrangierten, bis zu zehn Minuten langen Tracks tragen, wird dadurch kompensiert, dass das Album ein umfassendes Thema hat: Life And Death handelt von der Unerträglichkeit von Situationen, Umständen und Menschen. Und vom Kampf gegen das, was einen daran hindert, ein Leben nach den eigenen Vorstellungen zu führen.
Stream: Kris Wadsworth – Life and Death (Preview)