Hinter Premiesku stecken die rumänischen Produzenten Livio & Roby sowie George Gavanescu. Vor drei Jahren ist das Trio mit einer EP-Serie auf Cécille erstmals in Erscheinung getreten, nun schenken sie mit dem Project Premiersku der Welt ihren ersten Langspieler: Ein reduziertes Werk höchst verspulter Machart. Die Klangräume sind weit und eine gerade Kick ist nur selten im Vordergrund zu hören. Diese Musik funktioniert zumeist nicht über ein tragendes Rhythmusgerüst, sondern über schier ewig sich entwickelnder, fast stehender Geräusche und Töne, deren Modulation kaum merklich vonstatten geht. Dadurch ändern die Tracks beständig die Atmosphäre und deshalb klingt das sparsame perkussive Arsenal wie ein schmückendes Beiwerk andauernd neu ablaufender, hintergründiger Klangfarbengestaltung und verspielter Instrumenten-Andeutungen wie etwa das verwehte Klavier in „Vau“. Dieses Album legt den Vergleich mit Villalobos’schen Werken nahe, aber anders als dieser schaffen es Premiersku nicht, ihrer Musik etwas überzeitlich Wahnhaftes beizugeben. Indirect ist homogen, wartet ohne Hits auf und steht letztendlich irgendwo zwischen Tanzfläche und Autoren-Minimalismus.
Video: Premiesku – Jus de Roses