Als Matias Aguayo vor einigen Jahren erstmals die Còmeme-Crew nach Köln brachte, also in die Stadt, in der er aufgewachsen ist, trafen Rebolledo und Superpitcher, bürgerlich Aksel Schaufler, das erste Mal aufeinander. Seither sind der Mexikaner und der Kompakt-Produzent nicht mehr zu trennen. Die Veröffentlichungen auf ihrem gemeinsamen Label oszillieren zwischen mal bekiffter, mal Tequila-seliger Albernheit und majestätischen Clubhymnen. Eine davon ist „Time“ gewesen, unbestritten einer der ganz großen Hits dieses Jahres. Entsprechend groß ist nun die Vorfreude auf das erste Album der beiden gewesen. Rebolledo und Superpitcher versprechen nichts weniger als Erleuchtung in Sinne der Pachangafarians. Wer dieser Sekte nicht angehört, bekommt mit We Are Really Sorry ein Album, das seltsam unfertig wirkt und seine Flucht in musikalischen Kalauern wie „Pachanga Voice“ sucht. Immer wieder tauchen Old-School-Electro-Einflüsse und 80s-Disco- beziehungsweise Synthie-Pop-Einflüsse auf. Und mit „Vampiros Hermanos“ ist gar ein Track vertreten, der sein Glück zwischen „Three Imaginary Boys“ von The Cure und Quentin Tarantino sucht. „Time“ oder ein Stück, das „Time“ zumindest nahe kommt, sucht man auf We Are Really Sorry vergeblich. Die Entschuldigung sei trotzdem angenommen.
Video: Pachanga Boys – We Are Really Sorry (Official Trailer)