Ich glaube, es war Richard D. James, der Björk mal auf diesen Seiten mit einem Kind im Spielzeugladen verglichen hat, und daran hat sich bis heute nichts geändert. Fest steht, dass die alterslose Hipster-Mutter immer noch einen guten Geschmack hat. Dafür spricht schon die äußerst gelungene Kombination mit Omar Souleyman und seiner elektrischen Hochzeitskapelle. Ansonsten treibt sich Björk – Biophilie hin oder her – beim Shoppen diesmal vor allem in der Abteilung mit den funkelnden High-Tech-Spielzeugen herum: Alva Noto, Current Value und Herbert stehen für Nachhaltigkeit und dauerhafte Spielfreude, Hudson Mohawkes Mix klingt so schwelgerisch plüschern, als sei der Gute über beide Ohren in Björk verknallt. Death Grips, die neuen Anti-Pop Consortium, sind ohne MC Ride natürlich nur die halbe Abfahrt, und so kommt die schönste Bearbeitung, eine elegant zwischen Verfitzelung und Wumms balancierende Bearbeitung von „Hollow“, dann überraschenderweise von 16bit. Nein, wirklich, mit Björk lässt sich im Spielzeugladen wirklich eine gute Zeit haben – vorausgesetzt natürlich, man mag ihre Stimme.
Video: Björk – Crystalline (Omar Souleyman Remix) (Teaser)