Anstams Debütalbum Dispel Dances schlug vergangenes Jahr hohe Wellen. Die Kompromisslosigkeit und gleichzeitige Experimentierfreudigkeit mit dem Anspruch, organisch klingende Musik zu schaffen, beeindruckte. Dieser Anspruch hat sich bei Stones And Woods nicht geändert und so können Lars Stöwes elektronische Kompositionen noch immer keinem Genre eindeutig zugeordnet werden. Das Album ist heller, zugänglicher und vielfältiger als der Vorgänger, das Tempo und die Stimmung wechseln immer wieder. Anstam öffnet die Türen zum Innenleben, wo es warme und auch bedrohliche Momente zu erleben gibt. Bei „Heart’s Soliloquy“ kleiden helle vibrierende Streicher den Raum aus, lösen sich in Dissonanzen auf, um kurz darauf wieder in den Vordergrund zu drängen. Es gibt durchaus auch turbulente Momente wie bei „Handsome Dances The Dance“, das von hektischen Drums, schlingernden Synthesizern und stakkatohaften Samples angetrieben wird. Und auch „Me And Them“, das mit einer Gesangslinie eröffnet, prescht mit scheppernden Drums voran, überlässt den Ausklang aber warmen Synths. Die Tracks sind zu Stücken mit strukturiertem Aufbau geworden, die den Hörer mit hineinnehmen in die Gefühlswelt von Anstam. So steht der Titel des beatlosen Orgelstücks vielleicht für Anstams Musik überhaupt: „Time Will Show You Who I Am“.
Video: Anstam – Hope’s Soliloquy