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CAN The Lost Tapes (Mute)

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Bestimmte Entwicklungen im Internet können einem echt Angst machen. Die Timeline von Facebook etwa, mit der das ganze Leben der User, sofern es sich in digital sammelfähigen Daten niederschlägt, zwangsdokumentiert wird. Andererseits kann es manchmal goldrichtig sein, alles, was man so tut, festzuhalten. Das gilt ganz besonders für die Sessions von Can: Angeblich hat die Band in ihrem Inner Space-Studio regelmäßig losgejammt und dazu konsequent den Aufnahmeknopf gedrückt. Beim anschließenden Zusammenschneiden entstanden dann ihre Klassiker wie „Spoon“, „Halleluhwah“ oder „Future Days“. Dass mit den regulären Studioalben längst nicht alles Material verarbeitet worden war, zeigte unter anderem das 1981 erschienene Album Delay, das komplett aus unveröffentlichten Bändern von 1968 bestand. Jetzt sind beim Ausräumen des mittlerweile verkauften Inner Space noch einmal 300 Stunden liegengebliebene Mitschnitte aus der Zeit von 1968 bis 1977 aufgetaucht, die Musik für eine 3-CD-Box ergaben. Darunter finden sich echte Schätze wie das spannungsgeladene, 16 Minuten lange Psychedelik-Ungetüm „Graublau“, das von Sänger Malcolm Mooney im typischen Mantra-Stil dargebrachte „Waiting For The Streetcar“ oder ihr vorandrängender Soundtrack zum Spielfilm Das Millionenspiel. Daneben gibt es verschiedene Live-Versionen bekannterer Stücke oder Neukombination wie die „Dead Pigeon Suite“, in der „Vitamin C“ in einen völlig neuen musikalischen Zusammenhang gestellt wird. The Lost Tapes ist ein echtes Geschenk – auch wenn man es kaufen muss.

 


Stream: CanA Swan Is Born

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