burger
burger

NICHOLAS DESAMORY Like You (m=minimal)

- Advertisement -
- Advertisement -

Ist Nicholas Bussmann der Arthur Russell des House? Im vergangenen Jahr erst konnte man ihn und sein Cello bei Telebossa, dem gemeinsamen Experimentalbossa-Projekt mit Chico Mello, hören. Jetzt ist er wieder da, mit anderem Namen, anderen Mitstreitern und anderem Genre. Bloß das Cello hat er dabei behalten. Als Nicholas Desamory spielt er reduzierten House, mal mit, mal ohne sein Instrument, das er so behutsam einsetzt wie eine weitere Rhythmusspur. Überhaupt ist sein House-Entwurf vom Grundgerüst her minimalistisch gehalten, auch wenn der Gesang eines der tragenden Elemente seiner ausgedehnten Tracks bildet. Neben seiner eigenen Stimme ist insbesondere seine Frau Lucile Desamory zu hören, und die dargebotenen lakonischen Texte lassen sich als Kommentar zur zerrütteten Finanzwelt lesen: „Move your assets“, heißt es da etwa (statt „Move your asses“), in einem anderen Track geht es ans „Shopping for free“. Seine Erfahrungen als freier Improvisator lässt Bussmann dazu ganz beiläufig einfließen, ohne dass die Clubmusikanteile und Zugänglichkeit darunter leiden müssten. Die Produktionsdetails folgen einer klaren Dramaturgie, werden langsam zu Bögen gespannt und halten stets die Balance zwischen Beat, Melodie und Geräusch. Like You ist House für den Kopf, ohne darüber den restlichen Körper zu vergessen.

 


Stream: Nicholas DesamoryLike You (Album Preview)

In diesem Text

Weiterlesen

Features

Lehmann Club: „Als Club musst du heutzutage mehr bieten als eine Anlage und ein bisschen Sound”

Groove+ Seit 14 Jahren sorgt der Lehmann Club für Techno in Stuttgart. Wir haben mit den Betreibern über ihre Vision und Vergangenheit gesprochen.

Rave The Planet: „Techno ist genauso viel wert wie andere Kulturen”

Techno ist UNESCO-Kulturerbe! Wir haben mit den Initiator:innen von Rave The Planet über die Anerkennung gesprochen.

Franziska Berns: „Don’t believe the hype!”

Groove+ Was die Club-Mentalität von Frankfurt und Offenbach ausmacht und wie man zur Peaktime-DJ im Robert-Johnson wird, verrät uns Franziska Berns im großen Porträt.