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HALBZEIT AUF IBIZA Solomun, Luciano, Sven Väth und Richie Hawtin berichten

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Foto: Enter @ Space, Ibiza

Die erste Hälfte der Partysaison 2012 auf Ibiza ist vorüber. Wir haben eine Reihe von DJs, die mit eigenen Veranstaltungen auf der Insel vertreten sind, gebeten, die Höhen und Tiefen dieses balearischen Sommers in ihren eigenen Worten zu schildern.

 


 


Screenshots: Sankeys / Diynamic

 

SOLOMUN über die Dynamic Neon Nights (bis 11. September jeden Dienstag im Sankeys Ibiza)

„Wir hatten vergangene Woche unsere fünfte Veranstaltung – es ist also gerade Halbzeit. Wir sind überaus glücklich und zufrieden damit, wie bis jetzt alles gelaufen ist. Mit jeder Party hat sich die Zahl der Gäste gesteigert. Das Publikum ist toll und besteht aus internationale Gästen und vielen spanische Locals, die uns sehr unterstützen. Die Stimmung ist ausgelassen und euphorisch, und unser Neon-Konzept, für das wir leuchtende Körperfarben austeilen, wird super angenommen. Viele Gäste fangen von sich aus an, sich gegenseitig zu bemalen – wir müssen sie gar nicht erst dazu animieren. Viele Leute meinten, unsere Partys erinnerten sie an die Anfangszeiten des DC10, was natürlich für uns ein ganz besonderes Kompliment ist. Der eine oder andere Superstar war auch schon privat als Gast bei uns, um zu sehen, was bei uns so geht.

Dass wir von allen Seiten sehr viel Lob und Respekt zugesprochen bekommen, macht uns stolz, denn Ibiza war und ist für uns noch immer absolutes Neuland. Auf der Insel herrschen schon eigene Gesetze. Auch wenn unsere Labelnächte so ziemlich überall sehr erfolgreich waren, heißt das nicht, daß es auch auf Ibiza funktioniert. Hinzu kommt, dass wir uns nicht unbedingt für den einfachsten Weg entschieden haben. Erstens sind wir alle neu auf der Insel und haben uns in den vergangenen Jahren dort noch keinen Namen gemacht. Deshalb war es natürlich ein Risiko, mit Partys zu starten, bei denen nur unsere eigenen Künstler auftreten. Zudem ist das Sankeys (das 2011 eröffnet wurde, d. Red.) ein neuer Club, der erst noch aufgebaut werden muss. Da konnten wir keinen Rückenwind erwarten, wie es bei einem bekannten Club der Fall gewesen wäre. Als der Termin immer näher rückte, wurde mir zum ersten Mal so richtig bewusst, worauf wir uns da eigentlich eingelassen haben. Da fing ich zum ersten Mal an, wirklich nervös zu werden.

Bis jetzt habe ich ehrlich gesagt, noch nicht die Zeit gefunden, um mir all die tollen Orte anzusehen, die Ibiza bietet. Dafür gab es mit den Veranstaltungen vor Ort einfach zu viel zu tun. Ein sehr guter Freund von mir lebt aber seit mehreren Jahren auf der Insel und wird mich sicher noch gut beraten können. Es soll ja viele tolle Buchten und Strände geben – darauf freue ich mich schon!“

 


 


Foto: aDee

 

LUCIANO über Luciano & Friends (bis 27. September jeden Donnerstag im Ushuaïa Beach Hotel) und Cadenza Vagabundos (bis 7. Oktober jeden Sonntag im Pacha)

„Jedes Jahr denke ich, dass es auf Ibiza nicht besser werden kann als im Jahr zuvor, aber tatsächlich ist es jedes Mal noch aufregender! Für mich sind die Donnerstage im Ushuaïa Hotel etwas ganz Besonderes geworden. Unter freiem Himmel in einer tollen Umgebung zu qualitativ hochwertiger elektronischer Musik zu tanzen – mit Konfettikanonen, fantastischer Beleuchtung, Zirkuskünstlern und Akrobaten – das geht nur auf Ibiza. Und natürlich sind unsere wöchentlichen Vagabundos-Parties für mich der Höhepunkt des Nachtlebens auf der Insel. Vagabundos ist wie ein Karneval und ich liebe das anspruchsvolle internationalen Publikum im Pacha. Wir versuchen dort auch mit unseren Bookings, die Grenzen auszutesten. In diesem Jahr hatten wir bisher neben der üblichen verrückten Cadenza-Bande Gäste wie Brandt Brauer Frick, DJ Qu, Julien Bracht, Marshall Jefferson, Delano Smith und Stacey Pullen. Zudem veranstalten wir hin und wieder geheime Afterhours am Montagmorgen nach den Vagabundos-Partys, die sich immer zu aufregenden kleinen Zusammenkünften entwickeln. In gewisser Weise erinnern mich diese Afterpartys an das alte Ibiza.

Es ist total unmöglich, einen bestimmten Höhepunkt der bisherigen Saison herauszupicken. Jede Party ist anders, auch wenn manche unausweichlich verrückter enden als andere! Meine Lieblingsnächte sind wahrscheinlich diejenigen, bei denen ich mit der ganzen Cadenza-Crew zusammen sein kann. Jeder der mich kennt, weiß, dass ich ein sehr viel Wert auf mein Privatleben lege und es liebe, mit meinen Freunden zu feiern. Ich lebe von der Energie, die in diesen Momenten entsteht!

Eine neue Erfahrung war für uns in diesem Jahr der Laden, den wir in der Altstadt von Ibiza eröffnet haben. Meine Schwester Amelie hat sich um das Projekt gekümmert und einen fantastischen Job gemacht. In der Caverna Vagabundos gibt es die tollsten Hüte, die ich jemals gesehen habe – es sind Einzelstücke, die es nur dort gibt. Es ist dort wie in einer anderen Welt. Wenn du in den Laden kommst, dann betrittst du die Welt von Vagabundos!“

 


 


Screenshots: Cocoon Ibiza / Amnesia

 

SVEN VÄTH über Cocoon Ibiza (bis 1. Oktober jeden Montag im Amnesia)

„Im Vorfeld dieser Saison hatten wir mit einigen Turbulenzen zu kämpfen, unter anderem mussten wir den Weggang einiger unserer Resident-DJs (Richie Hawtin und Marco Carola, d. Red.) kompensieren. Einhergehend damit hat sich eine verstärkte Konkurrenzsituation auf Ibiza entwickelt. Die Vielfalt an Technoparties ist, seitdem wir Cocoon @ Amnesia begonnen haben, nie größer gewesen, doch unser Sound ist immer noch eine musikalische Nische. Was im Mainstream-Bereich leicht verkraftbar ist, gilt für unsere Fanbase nicht ohne weiteres: Unser Publikum muss sich für oder gegen die eine oder andere Party entscheiden. Folglich verzeichnen wir nach dem Rekordjahr 2011 in dieser Saison einen (glücklicherweise) verkraftbaren Rückgang der Besucherzahlen, dies jedoch zu Gunsten einer besseren Crowd und Stimmung auf dem Dancefloor! Wir sind derzeit sehr zufrieden.

Wir haben diesen Sommer verstärkt reinen “Techno” präsentiert und in diesem Zusammenhang hatten wir kürzlich anlässlich eines meiner all-night-long-sets Luke Slater als Planetary Assault System eingeladen. Seine Performance (inklusive dem technischen Set-up und einem Saxophonspieler) und die Energie, welche er auf dem Dancefloor erzeugt hat, haben mich sehr beeindruckt. Generell sind jedoch alle unsere Künstler hoch motiviert!

Die perfekte Woche auf Ibiza könnte meiner Meinung nach so aussehen: Bevor man montags zu uns geht, lohnt sich ein Besuch bei Circoloco im DC10. Wer dann unsere Afterhour am Dienstag überstanden hat, sollte mal im Sankeys zu Solomun’s Clubnacht Neon gehen. Mittwochs ist relaxen und beachen angesagt. Am Donnerstagabend kann man sich bei Enter im Space einen japanischen Sake von Richie Hawtin persönlich einschenken lassen oder Jamie Jones’ Hot Creations-Party im DC10 besuchen. Am Wochenende sollte man die vielen leckeren Restaurants testen und Strände geniessen, sowie einen Trip nach Formentera unternehmen (da sind wir übrigens auch jeden Donnerstag im Tipic Club mit Cocoon Heroes vertreten).“

 


 


Fotos: Phrank / Enter

 

RICHIE HAWTIN über Enter (bis 20. September jeden Donnerstag im Space)

Enter war bisher unglaublich und ich könnte mit unseren Events, den Besuchern und meinem Team nicht zufriedener sein. Wir liefern mit der (in diesem Jahr zum ersten Mal stattfindenden, d. Red.) Nacht eine Erfahrung, die sich wirklich von allem anderen auf der Insel absetzt, indem wir die Intensität der Musik und DJs durch spezielle audiovisuelle Designs und Installationen erhöhen. Ehrlich gesagt glaube ich, was uns von allen anderen unterscheidet ist unsere Hingabe an die kleinen Details, die aus einer großartigen Nacht eine unglaubliche machen!

Die ersten sechs Ausgaben von Enter waren voller denkwürdiger Momente und Erfahrungen. Lucianos wöchentlicher Besuch in unserer Enter.Sake-Bar nach seinen Partys im Ushuaïa gegen ein Uhr morgens ist immer wieder ein besonderes Erlebnis. Zu Carl Craigs Set in der Bar zusammen mit Luciano und Loco Dice zu tanzen, war ein weiterer Höhepunkt für mich. Die dreieinhalb Stunden, die ich jede Woche im Mainroom spiele, sind extrem intensiv und bringen mich dazu, das beste aus mir herauszuholen, um die Tänzer auf eine Reise ins Nirgendwo und zurück zu nehmen. Es ist unglaublich! Jede Woche unternehmen wir gemeinsam den nächsten Schritt!

Für die kulinarische Stärkung vor unseren Nächten empfehle ich übrigens entweder den Fish Shack am Ende der Carrer de Talamanca (Es handelt sich tatsächlich um eine Strandhütte auf einem Felsen, in der frischer Fisch serviert wird!) oder das Madrigal am Hafen, wo es traditionelle Ibiza-Klassiker mit einem modernen Twist gibt.“

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