Im vergangenen Jahr meldete sich Rupert Parkes mit einer neuen Photek-EP zurück. Es war sein erstes musikalisches Lebenszeichen seit 2007. Die „Avalanche EP“ war indes nicht die zwingendste Photek-Platte aller Zeiten. Mit den Sachzwängen der heutigen Drum’n’Bass-Szene hat der Engländer abgeschlossen. Dubstep habe uns eine Sache gelehrt, sagt er: „Lass die Dinge einfach passieren und ordne sie erst im Nachhinein.“ Das könnte auch das Motto der Photek-Ausgabe der DJ-Kicks-Serie gewesen sein. Als Parkes sich in den Vorbereitungen dafür befand, dachte er über Mixe nach, die ihn nachhaltig beeindruckt haben. Eingefallen sind ihm LTJ-Bukem-Mixtapes aus den frühen neunziger Jahren, die ihn wegen ihres Spektrums an Stilen faszinierten. Und tatsächlich ist diese DJ-Kicks-Ausgabe eine Reise durch Stimmungen und jenen breiten Horizont, der sich nach Dubstep eröffnet hat. Dazwischen der Morgan-Geist-Dub des Hot-Toddy-Stücks „I Need Love“ oder straighter Techno, so etwa das großartige „Dead Eye“, ein Track aus dem Jahr 1994 von Baby Ford und EON. Rupert Parkes hat einen sehr in sich gekehrten DJ-Mix aufgenommen. Die Grundstimmung, und über weite Strecken auch die Konzentriertheit von Tracks wie dem rollenden „Here Come The Dark Lights“ von DJG erinnert immer wieder an Photeks Drum’n’Bass-Platten aus den Neunzigern. Neben Musik von Sepalcure, Synkro, Daze Maxim oder Kromestar haben gleich vier neue Photek-Tracks den Weg in diesen wirklich guten Mix gefunden. Darunter ist mit dem auf entrückte Weise schwelgerischen „Fountainhead“ natürlich auch ein Beitrag, der eigens für diese DJ-Kicks-Compilation – in Zusammenarbeit mit Kuru – produziert worden ist.
Download: Photek – No Agenda