Phil Weeks hat das große Sampling-Lehrbuch aus der Schublade gekramt und macht dort weiter, wo er vor zwölf Jahren mit dem eigenen Label Robsoul anfing und mit Love Affair 2011 aufhörte. Den Anfang von Raw Instrumental bildet das von Weeks aufgesagte Gütesiegel-Sprüchlein „sound quality and everything that makes my head spin“. Dementsprechend nisten sich die folgenden dreizehn Tracks gemütlich mit groovig daher pumpenden Beats auf dem Dancefloor ein. Ebenso wie auf früheren Veröffentlichungen spart der Franzose nicht an discoiden Ausflügen wie etwa in „Don’t Give Up”, sondern setzt vollstes Vertrauen in das Zusammenspiel von House und den funkigen Spielarten des Genres. Erweitert wird sein Werkzeugkasten noch um einige Zitate aus der Welt des oldschooligen Films. „Pimpin’ for Weeks” startet mit Gangster-Palaver aus dem Streifen „How High“, daneben sind auch Zitate von „Der Pate“ oder „Foxy Brown“ enthalten. Man könnte jetzt rumpöbeln und sagen: relativ wenig Innovation. Der Anspruch ist aber ganz klar ein anderer: Das Rad soll mit Raw Instrumental eben nicht neu erfunden werden, stattdessen kann eine bewährte Tradition aufleben und in Form des gut gelaunten und gelungenen Wumms den Club befeuern.
Stream: Phil Weeks – Raw Instrumental (Clips)