Ich muss zugeben, dass sich mir Oxias Weg vom Raveschaukel-Slammer „Domino“, 2006 auf Kompakt erschienen, hin zu den dagegen fast nackt wirkenden Percussiongerüsten auf 8Bit nie so recht erschließen wollte. Das Album bietet nun den nötigen Raum, Schnittmengen zu illustrieren und Übergänge nachzuvollziehen. In jazzig-leichtem Ungestüm fegen Housetracks wie „Rue Brusherie“, „Flying Over Time“ oder „Latitude“ übers Parkett, sorgen zur gleichen Zeit jedoch mit sorgsam ausdifferenzierten Melodien und harmonischen Strukturen dafür, dass man nicht in allzu luftige Banalitäten abhebt. Die großen Pathosformeln hat Oxia schließlich drauf wie kaum ein anderer, und es sind wieder einmal die popaffinen Nummern mit Gesangssupport, die dem Ganzen den nötigen Glanz verleihen. „Travelling Fast (feat. Mesparrow)“, „The Phoney Lullaby“ mit Agorias Haus- und Hof-Vokalisten Scalde und natürlich „Housewife“ mit Miss Kittens unverkennbarem Timbre sorgen für die perfekte Integration in den Infiné-Sound, zu dem das Album zwar nichts wirklich Weltbewegendes hinzuzufügen hat, dessen Relevanz es allerdings durchaus noch einmal untermauert.
Stream: Oxia – Tides Of Mind (Snippets)