Der aus dem französischen Perpignan stammende DJ und Produzent Le K ist seit einigen Jahren auch international aktiv. Nach zwei Maxis erscheint jetzt sein Debütalbum auf Karat. Mit Freewheel wird das Label seinem Ruf als experimentellstes französisches House-Label gerecht. Jeder Track positioniert sich in seiner Grundspannung und -stimmung neu. Le Ks Souveränität liegt darin, sich nicht einem bestimmten Groove-Muster zu unterwerfen, sondern alle Rhythmustypen und Tempi zuzulassen. Das Spektrum reicht von Trip-Hop bis Indiepop. Kindliche Verspieltheit kann in jedem Moment in Megalomanie umschlagen. Als einzige Kontinuität zieht sich eine gedämpfte, gefilterte Tonalität durch das Album, es wirkt, als höre man die Tracks durch einen akustischen Weichzeichner. Karat wurde oft als das französische Pendant zu Perlon gehandelt. Hier geht es aber weniger um die psychedelische Überdrehtheit eines Hirns, das Eindrücke und Ideen kaum noch verarbeiten kann. Eher kämpft Le K gegen konformistische Körperpolitiken. Konventionelle Bewegungsformen langweilen ihn, da versucht er neue Körper zu modellieren. Wenn der typische House-Groove auf menschliche Körper zugeschnitten ist, verwandelt sich der Körper der Tänzer hier mal in eine langgezogene, biegsame Raupe oder einen behänden hyperflexiblen Affen.
Stream: Le K – Freewheel (Snippets)