„Bokoboko“ ist japanisch und bedeutet unter anderem „uneben“, womit sich der rein rhythmusgetriebene Krautfunk von Burnt Friedmans neuestem Werk auch recht gut umschreiben lässt. Bernd Friedmann hat schon lange niemandem mehr etwas zu beweisen, seine Projekte wie Flanger, Drome oder seine Kollaboration mit Ex-Can Jaki Liebezeit haben sich stets fernab der musikalischen Trends in ihren ganz eigenen Sphären bewegt und leben von Dub-, Kraut- und Postrock- oder Downbeat-Einflüssen die vor allem immer eine ganz eigene, gern auch etwas schrullige Erdigkeit auszeichnet. Was sich übrigens selbst von Friedmanns vollständig elektronischen Kollaboration mit zum Beispiel Atom Heart/Uwe Schmidt (als Flanger) sagen lässt. Die zehn ausschließlich instrumentalen Tracks des Albums leben vor allem von Rhythmus und Groove, erzeugt durch allerlei Schlagwerk wie Steeldrums, Gongs, diverse Holz- und Metallpercussions, und den Gastmusikern, die man schon von früheren Friedmann-Projekten kennt, wie zum Beispiel Hayden Chisholm oder Joseph Suchy. Friedmann baut dabei eine Grundstimmung auf, die mehr denn je an psychedelisch fließenden Krautrock der Marke Can erinnert, aber in den funky stolpernden Momenten durchaus auch mal nach einer handgemachten Jutebeutel-Ausgabe von Flying Lotus klingt. Bokoboko ist dabei genauso charakterfest, antiopportun und unaufgeregt zeitlos, wie man es von Friedmann erwartet.
BURNT FRIEDMAN Bokoboko (Nonplace)
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