burger
burger
burger

MARIO & VIDIS Changed (Silence Music)

- Advertisement -
- Advertisement -

Housemusik aus Litauen war bisher eher wenigen ein Begriff. Dank Marijus Adomaitis und Vidmantas Cepkauskas dürfte sich das aber jetzt ändern. Als Mario & Vidis produzieren sie Deephouse, in dem sie klassischen Soulgesang mal mit metallisch spartanischen Produktionen mischen, mal eine Synthiepop-affine Wiederbelebung von Achtziger-R’n’B dazu liefern. Obwohl sie keine Angst vor großen Melodien haben, beschränken sie sich in der Regel auf schlanke Arrangements und vermeiden dabei, sich in rein nostalgischen Gesten zu ergehen. So verfeinern sie ihre Tracks immer wieder durch schöne Details wie etwa den dynamischen Offbeat der Hihat in „I’ll Be Gone“. Mit solchen rhythmischen Nuancen emanzipieren sie sich ein wenig von ihren stilistischen Vorlagen, ohne gleich einen komplett neuen Houseentwurf vorzulegen. Ihr Debütalbum ist in zwei Hälften geteilt, die erste versammelt Gesangsnummern, für die zweite haben sie ihre Instrumentaltracks reserviert, die insgesamt im Tempo etwas stärker anziehen und eine klare Vorliebe für die Klänge der späten Achtziger und frühen Neunziger erkennen lassen. Da wird dann auch schon mal die 303 hervorgeholt, um ein paar verspielte Melodieschnipsel zu liefern. Nicht jeder Titel ist gleichermaßen zwingend, dafür haben sie aber vom Titelsong bis zu ihrer Single „Plastic People“ genügend starkes Material im Angebot, um sich mit diesem Doppelalbum zu empfehlen.

 


Video: Mario & VidisChanged (feat. Ernesto)

In diesem Text

Weiterlesen

Features

[REWIND2024]: So feiert die Post-Corona-Generation

Die Jungen feiern anders, sagen die Alten – aber stimmt das wirklich? Wir haben uns dort umgehört, wo man es lebt: in der Post-Corona-Generation.

[REWIND2024]: Ist das Ritual der Clubnacht noch zeitgemäß?

Hohe Preise, leere Taschen, mediokre Musik, politische Zerwürfnisse – wo steht die Clubkultur am Ende eines ernüchternden Jahres? Die GROOVE-Redaktion lässt das Jahr 2024 Revue passieren.

[REWIND 2024]: Gibt es keine Solidarität in der Clubkultur?

Aslice ist tot. Clubs sperren zu. Und die Techno-Szene postet Herz-Emojis. Dabei bräuchte Clubkultur mehr als solidarische Selbstdarstellung.