Die Laptop-Supergroup um die Berliner Szene-Urgesteine Todd Bodine und Tom Clark bleibt ein Garant für die besonderen Sternstunden auf Highgrade. Im vergangenen Juni eigens zum zehnjährigen Labeljubiläum im Club Watergate gegründet, bündeln die beiden ihre kreativen Möglichkeiten gemeinsam mit Philip Bader, Daniel Dreier und Dale nun auch auf Albumformat für die einhundertste Katalognummer des Labels. Der Projektname klingt zunächst einmal eher nach klangwissenschaftlichem Feuilletontechno, aber die besondere Leistung des Orchesterdirigenten Todd Bodine liegt nicht zuletzt darin, aus den verschiedenen Einflüssen ein homogenes, deepes und absolut tanzbares Album zu formen, das bei aller erkennbarer klanglichen Vielfalt im Zusammenklang stets stimmig wirkt. Da gehen orientalische Einflüsse mit sinnlichem Dubhouse („Daybreak“), modernisiertem St.Germain-Jazzhouse („Multilayer“) oder Barry-White-artigen Stimmfragmenten („Don’t Stop The Heat“) zu einer betörend dichten Form sommerlicher Clubmusik mit Leib und Seele zusammen. Und wenn dann das Orchester bei „Sunrise“ alle „beings of light, please stand up!“ auffordert, folgt man diesem Aufruf doch ausgesprochen gerne.
Video: Interview – Highgrade Disharmonic Orchestra