Henrik Schwarz übersetzt seine Tracks in Noten und das Trio Brandt Brauer Frick gründet ein zehnköpfiges Ensemble, um seine ehedem mit Rechnerkraft produzierte Musik vom Notenblatt neu einzuspielen. Dabei geht natürlich der Clubgroove flöten, Klassik sowie Jazz bestimmen das Klangbild. Gleich vier Tracks ihres gefeierten Debütalbums Y o u Ma k e Me R e a l haben Brandt Brauer Frick mit Ensemble neu eingespielt. Dazu gibt es zwei Coverversionen und zwei neue Stücke – alle live und direkt mit Violine, Harfe, Posaune, Vibrafon oder Percussions aufgenommen.
Dass sie nun nach einem etwas zickigen The Cinematic Orchestra klingen, mag manchen stören. Ihre Melodien bewegen aber auch mit organischem Swing, selbst wenn etwas Nu-Jazz-Mief mitschwingt. Im Beipackzettel zum Album werden ihre neuen, alten Arrangements mit den Kompositionen von Steve Reich und Philip Glass verglichen. Eine unnötige Kontextualisierung. Schließlich sollte Musik als Kunst, die den Körper unvermittelt durchdringt, immer zuerst gefühlt werden, ohne dass ein Referenzfeld für das Verständnis ihrer Klasse nötig ist. Zum Glück hält sich The Brandt Brauer Frick Ensemble musikalisch an diese Maxime, denn ihre neue Platte geht runter wie Öl, obwohl sie gelegentlich verkopft die Akkorde umherfliegen lässt.
Video: The Brandt Brauer Frick Ensemble feat. Emika – Pretend