R i s i n g D o o m, der Titel von Mondkopfs zweitem Album, lässt Düsteres erwarten und erinnert eher an Blackmetal als an elektronische Musik. Es dominieren tatsächlich Dunkelheit und verstörende lärmige Flächen. Die Tracks sind durchdacht aufgebaut und lassen wie bei „The Song Of Shadows“ hier und da trotz Finsternis einen Streifen Sonnenlicht hindurch. Paul Régimbeau, wie Mondkopf mit bürgerlichem Namen heißt, nutzt helle Synthesizermelodien als Ausgangspunkt, um verstörend verzerrte und mit äußerster Gewalt von mechanischen Drums voranschreitende Synthieflächen darüberzulegen. Chorgesänge und Gitarrenriffs verleihen den durchaus treibenden, an HipHop orientierten Beats eine düstere Stimmung. Seinen Namen hat Mondkopf übrigens dem französischen Sprichwort „avoir la tête dans la lune“ entlehnt, also „den Kopf im Mond haben“. Zu dem wörtlich übersetzten Sprichwort würde man auf Deutsch wohl eher sagen, dass man mit dem Kopf in den Wolken steckt. Kein Wunder also, dass Mondkopf solch gefühlsintensive Musik irgendwo zwischen Electronica, HipHop und Postrock macht. Am Ende des letzten Tracks von R i s i n g D o o m stehen Elemente, die der Stimmung auf diesem eindrucksvollen Album sehr gut entsprechen: Den Schlussakkord übernehmen die Klänge von Kirchenglocken und Krähen im Regen.
Stream: Mondkopf – Rising Doom