Whistleblower verzichtet gänzlich auf Perkussion und Rhythmus. Man schwebt title-übergreifend auf breiten Soundteppichen dahin und es scheint schier unmöglich, zwischen den einzelnen Tracks relevante Unterschiede aus zu machen. Hier liegt ein ambientes Gesamtkunstwerk vor, bei dem man gerade im Falle Vladislav Delays einmal mehr eintauchen muss, schließlich misst der bedachte Finne seiner Arbeit selbst hohen künstlerischen Wert bei, den er stets mit entsprechendem Artwork unterstreicht. Hinter allen Veröffentlichungen auf seinem eigenen Label Huume steckt übrigens er: als Luomo, Uusitalo, The Dolls und Vladislav Delay. Diesmal, zum zehnjährigen Jubiläum seines musikalischen Schaffens, macht er wieder einmal Geräusche erlebbar, die sich frei eines jeden Quantisierungsrasters als transformierte Realitätsfetzen in seiner surrealen Welt wiederfinden. Typisch für ihn, uns irgendwie vertraut und doch sehr wundersam, subversiv und nie alleingelassen von sphärischen Flächen, welche die beschriebene Willkür seiner Soundcluster erträglich umhüllen, ja sogar sehr beruhigend gestalten.