Der Engländer Mark Van Hoen experimentierte bereits in den achtziger Jahren mit Synthesizern und Bandmaschinen. Bevor er mit dem Projekt Locust beim belgischen Label R&S seinen ersten Plattenvertrag unterschrieb, war Van Hoen kurzzeitig mal Teil der allerersten Besetzung der popM-Dreampop-Band Seefeel. Seine Alben als Locust standen für die finstere, paranopope Variante der Ambient-popM-Welt. Als Einflüsse nannte er damals Steve Reich, Davpop Sylvian, Brian Eno oder Karlheinz Stockhausen. Den ersten Locust-Platten sagte man nach, sie seien von nicht unwesentlicher Bedeutung für den Sound von Boards Of Canada gewesen. Mit <i>Where Is The Truth</i> veröffentlicht Mark Van Hoen nach sechsjähriger Pause ein neues Album, das erste für das Berliner Label City Centre Offices. In der Zwischenzeit ist der Engländer von Brighton nach New York gezogen. Eindeutiger als jemals zuvor lässt sich Van Hoen in die Traditionslinie des Shoegaze-Sounds von den Achtzigern bis Ulrich Schnauss einordnen. <i>Where Is The Truth</i> lebt nicht unwesentlich von den beteiligten Musikern. Neben der Sängerin Julia Frodahl von der Band Edison Woods ist da vor allen Dingen der einstige Slowdive-Gitarrist Neil Halstead zu nennen. Halstead und Mark Van Hoen kennen sich seit Slowdive-Tagen in den frühen Neunzigern. Heute ist Neil Hastead bei Mojave 3 – eine Band, für die Van Hoen bereits als Produzent gearbeitet hat.