Anders Trentemøller hat ein Luxusproblem. Was macht man aus der Menge guter eigener Veröffentlichungen und Remixe? Die Antwort gibt er auf dem Tochterlabel von Pokerflat mit dem geübten Doppelschlag. Eine CD im Mix und eine andere mit elf seiner Remixe, zwei davon mit Debüt auf digitalem Datenträger. Das allein wäre nur eine reine Listenmeldung wert und mit der recht umfangreichen Singles-Collection gab es ja auch bereits ein große Klangretrospektive. Wäre da nicht sein 75 Minuten langer Mix, für den „gelungen“ ein fast zu einfaches Adjektiv ist. Seine nebelhafte Rhythmusstruktur erlaubt es ihn auf gewohnte Spannungskurven zu verzichten und so wechseln sich galaktische Ewigkeit mit extatischen Höhepunkten fließend ab. Sein eigenes Material kann er natürlich beliebig formen und selbst wenn Vocals wie die von Ane Trolle das Instrumentalbild durchbrechen, verliert Zeit und Raum ganz ohne Stroboskopeinsatz seinen konkreten Bezug. Ob der Mix nur 30 oder 300 Minuten lang ist, mag man am Ende kaum noch ausmachen. Kaum ein Wunder, dass sein ebenfalls genialer „Essential Mix“ bei der BBC zum besten Auftritt in 2006 gewählt wurde. Da erscheinen die einzelnen Remixe schon fast wie ein Ansporn, es damit mal selbst zu probieren.
The Trentemøller Chronicles
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