Ja, eine Orgie ist es tatsächlich geworden, fast ein bisschen überfordernd ob der musikalischen und qualitativen Schwankungen. Erschreckend, wie wenig zurückhaltend hier vom ersten Moment an auf die Pauke gehauen wird, wie man so schön sagt. Technodisco-Filterhouse, der rabiat nach vorn geht und in seinen besten Momenten an den frühen Richard Bartz oder gar an Soundhack erinnert. „The Orgy Pt. 1 + 2“ bleiben aber weit dahinter zurück, erst „The Clearance“ erscheint mit weniger Filterei und reibenden Hi-Hats etwas angenehmer. Nach einem kurzen „Interlude“ leitet Remute zum zweiten und besseren Teil des Albums über, nicht aber ohne mit „Absolutely“ noch einmal plakativ drauf loszuhämmern. Erst gegen Ende wird es dann endlich interessant: Mit „Everything“, „Nothing“ und „Strich“ gibt es richtig gute Elektronik, die Remute räumlich sehr weit auffaltet und in denen unter mäandernden Akkorden sanfte, gar gebrochene Beats ticken. So weit, so gut. Aber warum muss ausgerechnet das letzte Stück wieder so ein dumpfer Discohouse-Klopper für’s Kirmeszelt sein?