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Rebirth

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Osunlades Wiedergeburt nach einer einjährigen „spirituellen Reinigung“. Und zwar als Singer-Songwriter. Genau deshalb wäre es auch sehr hilfreich gewesen, wenn die Agentur, die sich um die Promotion dieses Albums kümmerte, nicht nur mit dem Kommentar „das ist alles, was Du brauchst“ zweiminütige Häppchen verschicken würde, sondern das komplette Album. Verbucht als MP3-Netsharing-Psycho. Die CD-Promo kam dann doch noch, sonst wäre dieser content:encoded auch in eine völlig andere Richtung gegangen. Wie könnte man Songs anhand von zweiminütigen Ausschnitten beurteilen? Wie Komposition und Arrangement? Denn Osunlade macht nichts Geringeres, als sich fast neu zu erfinden, musikalisch, und wohl auch, gereinigt, persönlich. Das gelingt mal mehr wie bei den leichtfüßig in Richtung bisherigen Yoruba-Sound stampfenden Stücken „Break It Down“ und „The Dating Game“ und mal weniger, wenn sich der Mann allzu sehr an hier mal nicht weiter ausgeführten Inspirationen orientiert. Auch seine bisherigen Werke waren stark songorientiert, ob Original oder Remixe für andere, und zwar vor allem die Gesangsstücke, denen er mit seinen Remixes meist noch eine Krone aufsetzte. Doch nun, mit seiner neunköpfigen Liveband, versucht Osunlade zu viele Schritte auf einmal: Folk, Worldmusic, Jazz, Soul sind die Koordinaten, die er von seiner kleinen griechischen Insel aus ansteuert. Hat er alles im Blut und fühlt es auch, und doch ist das Album voll autobiografischer Liebeslieder nicht auf ganzer Linie überzeugend. Aber andererseits: Wer ist das schon im ersten (Wieder-)Geburtsjahr? Und wie sagte ein englischer Plattenlabel-Boss doch kürzlich über sein kubanisches Album? „The remixes will house it up anyway.“

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