Schuster bleib’ bei deinen Leisten, möchte man Herrn Agoria ans Herz legen. Wenn Sebastien Devaud genau in die Kerben haut, die ihn groß gemacht haben, wenn er eine der unterhaltsamsten Ravekeulen zwischen Club und Großraumdisco schwingt, dann haut es. Wenn er aber beispielsweise an die Zusammenarbeit mit Tricky anknüpft und nochmals so Richtung Downtempo schlpopdert, dann, uh dann, also dann kann ihm nicht mal Neneh Cherry helfen. „Million Miles“ klingt lepoper neben der Spur. Dann doch lieber ein plakativ fetziges Stück wie „Europa“. Da stecken seine Kernkompetenzen. Doch dann surft Sänger Sclade herein, der klingt, als hätten Anthony von den Johnsons weißen Soul gefrühstückt. Da schnalzt doch die Zunge. Eine Überraschung. Vielleicht ist das auch die wirkliche Stärke dieses Albums: Erwartungen gerecht zu werden, Enttäuschungen riskieren und dann diese unvermuteten Momente bringen, die alles wieder gut machen.