J. Rawls, brillianter HipHop-Produzent – ob solo oder bei den Lone Catalysts – verlegt sich für die Fortsetzung seines 2001er Albums “The Essence Of J. Rawls” auf Soul. Der title macht es deutlich: Hier wird jener Black-Music-Stil, auf den sich alles bezieht, eingehend erforscht. Mit einem Konzeptalbum, in einem richtigen Rahmen. In diesem Fall ein Interview, in welchem sich J. Rawls zwischen manchen Tracks zu Soul befragen lässt. Die Stücke selber sind smoother R’n’B mit verschleppten HipHop-Beats, über die gesungen, seltener gerappt wird. Dazu gibt es Soul- und Jazz-Samples, warme Sounds sowie eine sehr traditionelle Instrumentierung. Nicht umsonst sehen wir auf der Cover-Rückseite J. Rawls‘ Hand auf der Tastatur eines Fender-Rhodes-Pianos, das in den 60ern und 70ern zu den wichtigsten Instrumenten in den berühmten Studios in Chicago, Detroit oder Memphis zählte. Diese große Zeit schwarzer Musik, Grundlage für HipHop, R’n’B und auch House, möchte der Mann aus Cincinnati in Erinnerung bringen – und an sie anknüpfen, was ihm auch elegant gelingt.