Die US-Combo Tussle wird von manch einem ja gerne mal als Band-gewordene Kuhglocke abgetan. Was den Kern der Sache nur sehr bedingt trifft. Das Quartett aus San Francisco tritt mit zwei Schlagzeugern, einem Bassisten und einem für die Elektronik zuständigen Mann auf. Rhythmus ist bei Tussle definitiv ein Tänzer … Disco-Punk-Referenzen sind vielleicht nicht das, was 2007 ganz oben auf der Agenda steht. Doch „Telescope Mind“ nimmt nach und nach an Fahrt auf. Führen zunächst noch alle Wege zurück zu E.S.G. und Liqupop Liqupop (deren Mitglieder Dennis Young und Sal Principato auf „Pow!“ ein Gastspiel geben), so öffnet sich das Album nach und nach. Manches erinnert an die britischen Art-School-Jazz-Funker This Heat, anderes weist in Richtung Kraut Rock im Sinne von der Düsseldorfer Band Neu!. Auf „Cloud Melodie“ kommen Tussle gar völlig ohne Perkussion aus. Die zwölf neuen Stücke auf „Telescope Mind“ sind ein Schritt nach vorne. Im Gegensatz zu heute deplatziert wirkenden Bands wie Out Hud oder !!! wird man mit Tussle wohl noch eine Weile rechnen dürfen.