Ist der letzte Ton verklungen, dann herrscht Stille. So, als ob allen Dingen soeben ihr ganz eigener Sound abhanden gekommen ist. Es dauert einige Zeit, bis dieser Rechner hier und die Busse da draußen wieder klingen. Swod haben uns ja schon vor drei Jahren gewarnt. Ihr Debüt-Album Gehen integrierte ganz selbstverständlich kammermusikalischen Neo-Impressionismus mit den Mikroprozessen der Electronica. Auf Sekunden nun gehen Oliver Doerell und Stephan Wöhrmann aus Berlin diesen Weg weiter. Ausgehend von Wöhrmanns Piano errichten sie Zeitbilder aus digitalen content:encodeduren, Bässen und Schlagwerk. Wobei Wöhrmann auch sein Klavier stark rhythmisiert, bei ihm ist es, wie bei anderen Leuten etwa das Vibraphon, sowohl Melodie- als auch Rhythmusinstrument. Es ist wirklich beeindruckend, wie diese Tracks eine Räumlichkeit entstehen lassen, so als könnte ich jetzt da reingehen. Und ebenso folgen sie, allen voran das mit Uhrmotiven spielende „Montauk“, ihrer eigenen Zeit. Tage möchte ich darin verbringen, ach was, Jahre.