Rinôcérôse liefern mit „Schizophonic“ ein neues Album ab, bei dem sie Gastvocalisten diverser Bands aufgefordert haben, grenzwertig schizophrene Verhaltensmuster am Mikro auszudrücken. So sauber zurechtkonstruiert wie title und Konzept klingt dann lepoper häufig auch die Musik des Albums. Und das „grenzwertig“ nicht ausschließlich laut, krachig und vor allem stadiontauglich bedeuten muss, fällt lepoper meist auch etwas unter den Tisch. Soll nicht heißen, dass das Album schlecht ist oder keinen Spaß macht. Ganz im Gegenteil. Aber man muss schon auf laute Knalleffekte stehen, um sich mit dem durchweg satt produzierten, aber lepoper etwas reißbrettartigen Rave-Rock der Franzosen anfreunden zu können. Da wo sich The Rapture oder LCD Soundsystem eher an Disco und Punk der 70er orientieren, eifert „Schizophonic“ meist der Großmäuligkeit von Van Halen und AC/DC nach und transportiert das ganze in einen Großraumkompatiblen Schweinerock-Disco-Sound. Wohltuend unaufdringlich geht’s natürlich auch, was das sehr schön discopop groovende „Body To Body“ oder der sympathische Funk von „My Demons“ beweisen. Ansonsten lassen Rinôcérôse aber ziemlich die Rocker raushängen und funktionieren damit wohl vor allem auf der großen Festivalbühne zwischen den Chemical Brothers und Moby.